Das Gesellige in die Politik zurückbringen

Auch wenn nicht so viele Gäste wie erhofft an den Wahlhengert am Sonntag, 24. April 2022 im Rosengarten in Grüsch oder auf die Putzer Burg kamen, waren es doch zwei sehr gemütliche Anlässe: An beiden Orten wurde viel diskutiert, gelacht – und sogar getanzt.

Es sollte ein geselliger Anlass werden, wie man das noch zu Zeiten der Bsatzig kannte. Vor allem sollte man ins Gespräch kommen, idealerweise sogar über Politik und die Kandidaturen. Deshalb engagierten wir Schilter, drei begnadete Musiker, die mit ihrer Volksmusik aus aller Welt massgeblich zur fröhlichen Stimmung beitrugen. Sogar das Wetter war uns wohlgesinnt und zeigte sich trotz recht pessimistischen Prognosen von seiner freundlichen Seite.

Der Wahlhengert sollte aber auch ein Genuss sein. Deshalb suchten wir auch die Zusammenarbeit mit einheimischen Bäuerinnen. Denn sie sind es, die vielerorts im Prättigau in ihren liebevoll eingerichteten Hoflädeli allerlei Köstlichkeiten verkaufen. Wir wurden nicht enttäuscht: Mit ihrem reichhaltigen Brunchbuffet im Rosengarten führten die Grüscher Landfrauen uns eindrücklich vor Augen (und in manchen Magen), was das Prättigau an kulinarischer Vielfalt zu bieten hat. Die Bäuerinnen aus Luzein verwöhnten uns mit ihren hausgemachten Desserts und Gebäck. Der heimliche Star des Nachmittags war aber flüssiger Natur: Schümli Pflümli.

Reden über Politik, in freundlichem Ton

Natürlich war auch Politik immer wieder ein Thema. Geredet wurde unter anderem über das neue Wahlsystem, das im Vergleich zur altehrwürdigen Bsatzig oder dem Majorz viel fairer und demokratischer ausgestaltet ist. Aber wie ein Besucher in Putz anmerkte, ist der Doppelproporz ziemlich schwierig zu verstehen. Er vermutet denn auch, dass deshalb manch stimmberechtigte Person am Ende den Wahlen fernbleiben wird. Ein anderer Besucher in Grüsch meinte, dass man wohl besser regionale Wahlkreise geschaffen hätte, wie es anfangs in einer der vielen Varianten auch vorgeschlagen worden war.

Mit unserem ersten Wahlhengert wollten wir (das heisst die SP Prättigau) das gesellige Element, wie es früher noch an der Bsatzig ausgelebt wurde, in die Politik zurückbringen. Gleichzeitig wollten wir einen Beitrag leisten für eine freundlichere politische Gesprächskultur im Tal. Das ist uns wohl sehr gut gelungen.

Nicht zuletzt wollten wir mit dieser Veranstaltung Präsenz zeigen. Mit einem Beitrag in Schweiz Aktuell am 25. April 2022 und in der Prättigauer & Herrschäftler Zeitung am 30. April 2022 dürfen wir auch mehr als zufrieden sein.

Das macht Lust auf mehr.

Text: Monika Baumgartner
Fotos: Monika Baumgartner, Jürg Mächler


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