Marktfreiheit wichtiger als Gesundheit?

Nach dem Unterbinden von Werbung für Tabakprodukte bei Jugendlichen kämen Werbeverbote von zuckerhaltigen Lebensmitteln, Alkohol, etc. Die Initiative sei eine Bevormundung, zu extrem und führe zu weiteren Verboten, heisst es seitens FDP und SVP.  

Wer raucht, hat es meist schon in jungen Jahren versucht. Die Initiative zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Tabakwerbung will, dass viele junge Menschen gar nicht erst zu Zigaretten greifen. 60% der RaucherInnen beginnen damit als Minderjährige. 

Auf Social Media Kanälen und Internetplattformen wie TikTok, Instagram, etc. werden junge Menschen von der Tabakindustrie gezielt beworben, u.a. über Influencer. Mit 17 raucht praktisch schon jede und jeder Jugendliche regelmässig. Rauchen führt zu 9500 Todesopfern im Jahr und insgesamt gegen 5 Milliarden Franken Kosten (Krankheit, Absenzen, etc.).

Ein Verbot von Tabakwerbung bei Jugendlichen (einschliesslich Verkaufsförderung und Sponsoring) ist in zahlreichen Ländern wie Australien, Belgien, Dänemark schon lange existent. In der Förderung einer «gesunden Entwicklung» von Kindern und Jugendlichen (Verfassungsauftrag) haben tabakhaltige Produkte (auch E-Zigaretten, Shisha, etc.) keinen Platz. Beim künftigen Verkaufsverbot an Minderjährige ist es logisch und vernünftig, dass die Produkte bei ihnen auch nicht mehr beworben werden dürfen.

Deshalb stimme ich am 13. Februar Ja zu «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung»

Jürg Mächler, Schiers